Zeit für einen Neustart?
Wenn alles was Alltag ist einen unzufrieden sein läßt, ist es manchmal an der Zeit für Veränderung. Da sich die Menschen um einen herum meist nicht ändern, bleibt nur der Schritt es selbst zu tun. Auszubrechen aus dem was einen unglücklich macht kann ein Schritt in die richtige Richtung sein.
Wir wünschen und sicher alle einen Partner, der uns so liebt wie wir sind. Aber nicht immer bekommen wir auch einen solchen Partner. Und nicht immer können wir den anderen mit all seinen Eigenheiten und Marotten lieben wie er ist. Im Zweifel sind wir unzufrieden mit uns selbst. Mit der Gesamtsituation. Irgendetwas hindert uns daran der Mensch zu sein, der wir sein möchten. Aber wir schaffen den Absprung nicht.
Dabei muss ich an einen Satz denken, den ich mal in einem Blog gelesen habe: „Wenn es weh tut ist es keine Liebe“. Ist es wirklich so einfach? Können Gefühle nicht auch furchtbar ambivalent sein? Starke Gefühle wie Liebe und Hass wohnen manchmal doch nah beieinander. Auch wünschen wir uns oft Dinge von bestimmten Menschen, die diese nicht bereit sind uns zu geben. Dann ist es einerseits Zeit weiter zu ziehen aber vielleicht hindert uns etwas anderes daran wirklich zu gehen. Kann man nicht gleichzeitig wütend auf jemanden sein und ihn (schon) vermissen?
Menschen sind ja auch nicht in jeder Situation gleich. Manchmal hatte ich schon das Gefühl einem völlig anderen Menschen gegenüber zu stehen als dem, dem ich gestern noch so nah war. Den ich gern berührt hätte, emotional aber auch körperlich. Dann geschieht irgendetwas, jemand sagt einen Satz, der verletztend ist und dann möchten wir genau das Gegenteil. Den anderen nicht mehr um uns haben. Ihn erst wieder sehen wenn sich seine Sichtweise geändert hat. (Was vermutlich nicht geschehen wird.) Oder er einsieht, dass er uns verletzt hat mit seinen Worten oder seinem Verhalten.
Generell bin ich nicht dafür die Flinte voreilig ins Korn zu werfen. Eher das Gegenteil ist der Fall. Ich halte zu lange an unangenehmen Situationen fest. (Was nicht gut ist!) Aber wenn der andere das weiß gibt es für ihn keinen Grund etwas zu verändern. So begibt man sich in eine Position in welcher der andere die Macht hat zu bestimmen – was generell nicht gut sein kann in einer Beziehung zweier erwachsener Menschen. Macht wird nie freiwillig aufgegeben, wir müssen darum kämpfen und wenn es in persönlichen Beziehungen ein Ungleichgewicht gibt dann gilt es dieses zu einem Gleichgewicht zu führen. Leider ist das nicht so leicht, besonders wenn sich zu viel Ungleichheit eingeschlichen hat.
Was tut ihr wenn es sich nicht mehr gut anfühlt? Kämpft ihr wie ein Löwe (oder eine Löwin) für eine Liebe? Oder haltet ihr diesen Ansatz für Quatsch? Muss Liebe von selbst passen und funktionieren? Oder ist es wie gern behauptet wird immer Arbeit? Ich kannte mal eine Frau, die sogar wenn es sich im Bett gerade nicht gut anfühlte der Meinung war, da müsse man drüber gehen bis es sich wieder passend anfühle. Aber diese Idee gruselt mich irgendwie. Gerade Berührung soll sich doch gut anfühlen. Aber wenn sich sogar die Berührung deines Partners gerade nicht richtig für dich anfühlt ist doch der Wurm drin oder? Bei mir war das mal der Anfang vom Ende. Erst wollte ich nicht mehr mit ihm schlafen und dann machte sich die Liebe von dannen. Aber das ist natürlich nur eine persönliche Erfahrung.