Vibratoren – stimulierende Vielfalt
Es gibt inzwischen sehr viele unterschiedliche Arten von Vibratoren, die im Grunde nur eines gemeinsam haben. Sie besitzen einen Motor, der die namensgebenden Vibrationen auslöst. Mancher Vibrator benötigt noch klassisch Batterien, Andere werden an einer Dockingstation abgelegt und laden darüber einen fest integrierten Akku auf. Der Zweck eines Vibrators liegt in der Stimulation durch Vibrationen, die häufig als luststeigernd oder auf andere Art als erregend empfunden werden als die Lustbefriedigung mit einer einfühlsamen Hand. Mit einem Vibrator erreicht man / frau meist schneller einen Höhepunkt.
Die Formen der angebotenen Vibratoren sind sehr unterschiedlich. Das simpelste Modell dürfte ein länglicher Vibrator sein, der in seiner Form und den Maßen einem überdurchschnittlichen Phallus ähnelt.
Diese Art von Spielzeugen kann sowohl in die Vagina eingeführt werden als auch außerhalb Anwendung finden, indem man ihn mit mehr oder weniger Druck auf den Venushügel, die Schamlippen oder die Klitoris presst oder auch nur damit berührt.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Vibrator zur analen Stimulation zu verwenden – von dieser Spielart können sowohl Mann als auch Frau profitieren. Typische Anal-Vibratoren sind allerdings meist vorne etwas schmaler gehalten, um ein leichteres Eindringen in den Anus zu ermöglichen. Denn bei Allem soll ja die Lust im Vordergrund stehen und nicht die Überwindung. Gleitgel sollte in jedem Fall Verwendung finden. Je nach Material sollte man darauf achten im Zweifel wasserbasierte Gele zu verwenden, da diese zu mit den meisten Materialien verträglich sind. Öl basiert Gele greifen häufig weichere Materialien wie Silikon (natürlich Latex) an – die Oberfläche wird dann leicht klebrig und porös. Das macht selbst den schönsten Vibrator unbrauchbar. (Wie traurig ist es sich von einem Lieblingstoy zu verabschieden.)
Der wichtigste Unterschied hinsichtlich der möglichen Materialien liegt meiner Ansicht nach in der Frage: Weich wie Silikon / Jelly oder eher hart wie klassisches Plastik, Holz oder sogar Edelstahl (Letzteres ist allerdings recht hochpreisig. Die Toys aus den harten Materialien übertragen wesentlich stärker die Vibrationen des Motors als weiche Toys. Was einem persönlich mehr liegt ist eine Frage des Selbstversuchs. Aber gerade diese Unterschiede zu erforschen kann sehr viel Spaß machen.
Manche zur Penetration geeignete Vibratoren kommen mit einem kleineren integrierten Vibrator – sie sind sozusagen am unteren Ende gegabelt. Dieser kleinere Teil des jeweiligen Toys dient der gleichzeitigen Stimulation der Klitoris. Häufig sind diese (leider) als kleine Häschen oder Schmetterlinge dargestellt. Abgesehen von dieser – sicher als Geschmacksache einzustufenden – Niedlichkeit sind solche Toy überaus funktional. Ebenfalls zur vaginalen Penetration verwendet werden längliche Vibratoren mit einem Knick – die G-Punkt Vibratoren – um den sogenannten G-Punkt in erregende Schwingungen zu versetzen. Für die Herren existieren gebogene Toys, die anal einführt werden und mit Druck und Vibration die Prostata stimulieren.
Neben den zuvor beschriebenen Vibratoren existiert eine große Auswahl an Auflagevibratoren, die entweder klein und handlich daher kommen und z.B. an einen umgebogenen Kieselstein erinnern oder auch in Stabform – angeblich zur Rückenmassage entwickelt – mit einem oben frei schwingenden Metallkopf, der durch einen gepolsterten Silikonhut verkleidet ist. Diese Geräte wurden vor Jahren durch die Fernsehserie „Sex in the City“ einem größeren Publikum bekannt.
Die wohl extrovertierteste der Freundinnen, Samantha erwarb einen solchen Vibrator in einem Geschäft und mockierte sich darüber, dass sich niemand traute auszusprechen, dass es sich dabei um ein Sextoy – und zwar ein großartiges – handelte. Die Hauptqualität dieser Geräte sind sicher die besonders starken Vibrationen und das Stromkabel für die Steckdose – damit die Vibrationsstärke konstant bleibt. Aber auch ähnliche Modelle mit Akku sind inzwischen zu haben – zur Leistung der Akkus fehlen hier leider die Erfahrungswerte.
Eine relativ neue Art von Vibrator ist ein u-förmiger Paarvibrator, der beim Sex in die Vagina eingeführ wird und mit dem zweiten Teil auf der Klitoris zum liegen kommt. Diese Art von Vibrator gibt es momentan unter dem Namen WeVibe und von der schwedischen Marke Lelo. Je nach Modell muß es direkt am Gerät bedient werden oder kommt mit einer Fernbedienung, über welche die Vibrationsstärke und -art eingestellt werden kann. Dies könnte die Art von Toy sein, mit dem frau ihrem vielleicht skeptischen Partner die Welt der Sextoys näher bringen kann. Denn: im Grunde können alle beschriebenen Formen von Vibratoren das Sexleben bereichern und zwar insbesondere wenn man sie gemeinsam verwendet. Man kommt sich noch näher – erforscht gemeinsam vielleicht völlig neue Empfindungen. Was könnte schöner sein als den Genuss und die Erregung in den Augen des Partners zu sehen während man ihm oder ihr lustvolle Aufmerksamkeit zuwendet.
Ein letzter Hinweis zu Nützlichkeit von Vibratoren: Sie finden sogar therapeutischen Einsatz. Denn nicht immer ist die eigene Sexualität so frei und entspannt wie sie sein könnte oder sollte! Wenn keine allzu großen Probleme mit der eigenen Sexualität oder Beziehung bestehen, kann so ein Vibrator aber auch nur in (alltagsbedingt) angespannten Situationen mal wieder Entspannung verschaffen. Oder man nimmt sich mit dem Lieblings-Vibrator Zeit für sich und die eigene Lust. Auch in einer Beziehung hat das seine Berechtigung, denke ich. (Eifersucht halte ich persönlich in so einem Fall für überzogen.)
Man sehe mir die eher medizinischen bzw. sachliche Termini wie Vagina, Anus und Phallus nach – dieser Beitrag hat seinen Schwerpunkt im Informieren nicht im erregen! Anderes zu passender Gelegenheit.
(Die Beitrags-Bilder verwende ich mit freundlicher Genehmigung des Toy-Herstellers LELO.)