Was ist uns (noch) peinlich im Bett?
Über Muschi-Pupse, Bremsspuren im Bett und ungeplante Liebesgeständnisse
Du hältst dich für einen aufgeschlossenen Menschen und empfindest Sex als etwas sehr Positives? Trotzdem gab es bestimmt schon Situationen rund um Sex in denen du gern im Boden versunken wärst, oder? Selbst wenn dein Sexpartner „Muschi-Pupse“, die beim Vögeln entstehen gar nicht schlimm findet, ist es dir vielleicht total peinlich.
Wer experimentierfreudig ist kann einige Überraschungen mit diversen Körpersubstanzen erleben, auf die er oder sie gern verzichtet hätte. Wenn nach Analsex deutliche Spuren im Bett vorzufinden sind oder sich ein unangenehmer Geruch im Schlafzimmer breit machen kann das dir den eben erlebten Sex schon mal verleiden. Besonders wenn so etwas das erste Mal passiert: Peinlichkeit hoch drei! (Wo ist das Loch, um drin zu verschwinden?) Meist ist es kein Drama aber selbst wenn man das eigentlich weiß und der Partner ganz cool mit solchen Dingen ist, lässt sich dein Schamgefühl nicht auf Knopfdruck wieder abstellen.
Das seltsamste Phänomen für mich ist noch immer die weibliche Ejakulation. Vielleicht ist das so, weil diese nicht Teil meiner Pubertät war, sondern erst mit einem starken Vibrator wesentlich später „hervorgezaubert“ werden konnte. Daher ist es mindestens seltsam aber auch hin und wieder noch echt peinlich im Bett zu liegen in einer Pfütze, als hätte frau ins Bett gemacht. Auch wenn es deinem Partner (sogar) gefällt wenn du ziemlich nass kommst ändert das nicht wirklich etwas. Trotzdem liegst du im nassen Bett und kommst dir mitunter eigenartig vor.
Nur warum verschwindet dieses Gefühl der Peinlichkeit nicht einfach wenn dir der Mensch mit dem du gerade Sex hast oder hattest sagt, dass es OK ist? Scham ist ein seltsames Gefühl, finde ich. Natürlich ist es lieb vom Partner zu sagen, es sei OK wie es ist. (Vermutlich ist es das für ihn auch wirklich!) Aber irgendetwas tief in dir lässt sich davon nicht überzeugen.
Wir geben beim Sex sehr viel voneinander preis. Wir zeigen uns verletzlich und können nur wenig verstecken vorm anderen. Trotzdem hat jeder von uns beim Sex sehr persönliche Grenzen in denen er (oder sie) sich bewegen möchte. Wenn aber dann unser Maß an Offenheit und Intimität überschritten wird oder Dinge geschehen mit denen wir nicht gerechnet haben, wünschen wir uns im Erdboden zu versinken.
Doch mit den körperlichen Peinlichkeiten ist es längst nicht getan: Nicht selten überwältigen uns die Gefühle beim Sex und ein „ich liebe Dich“ zum falschen Zeitpunkt kann von einem Berg der Scham begleitet werden. Du wolltest doch noch warten und dann rutschte es dir einfach so raus, weil das Gefühl in dem Moment perfekt war. Wahrscheinlich haben Worte wie diese (oder auch derbe Vokabeln, die dir nur in höchster Erregung über die Lippen kommen) noch die größte Wirkung von all den als peinlich empfundenen Dingen, die uns gemeinsam im Bett passieren können. In den allermeisten Fällen geht die Peinlichkeit erfreulicher Weise vorbei. Wenn es nur Dir selbst unangenehm war kuschelst du dich am besten an den Menschen neben dir und schon bald ist der Moment vorüber. (Mit etwas Abstand hilft auch darüber zu lachen, was einem da „echt doofes“ passiert ist.)
Welche peinlichen Dinge sind euch schon im Bett passiert? Und: Wie seid ihr damit umgegangen?