Ein sanfter Frühlingsflirt

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Paul stand hinter ihr und legte gerade seine Arme um sie. Da rutschte der Träger ihres Kleides von der Schulter als er seine Lippen für einen sanften Kuss auf ihren Hals drückte. Vielleicht hatte sie in der Hoffnung auf so etwas vorhin das Kleid mit den schmalen Trägern aus dem Schrank gegriffen. Es war nicht besonders freizügig aber der fließende, dunkelblaue T-Shirt-Stoff umspielte ihren weiblich gerundeten Körper und der Rock reichte sogar bis über die Knie. Doch die Träger und der leichte V-Ausschnitt ließen sie sexy wirken.

Er hatte eigentlich nicht so stürmisch sein wollen und schob den Träger nun ordentlich über ihre Schulter nach oben zurück. Ein „schade“ huschte durch ihren Kopf. Natürlich hatten sie noch Zeit dafür sich körperlich näher zu kommen. Aber die Sonne und der blaue Himmel machten sie auf eine sehr angenehme Art unruhig. Kathrin lehnte sich leicht nach vorne an das Brückengeländer und reckte das Gesicht der Sonne entgegen. „Wollen wir noch ein Stück gehen?“ fragte Paul, löste seine Arme von Kathrin und griff statt dessen nach ihrer Hand. Sie nickte nur und warf ihm ein Lächeln zu. Ein Frühlingsspaziergang mit einem attraktiven Mann war aber auch schon lange überfällig nach diesem Winter, der nicht Fisch nicht Fleisch gewesen war aber immer eins: grau.

Auch wenn sie ihre Heimatstadt Berlin über alles liebte. Die Winter an der Spree waren gefühlt einfach zu lang. Gegen eine kleine Flucht in die Sonne hätte sie von November bis Ende März nichts einzuwenden gehabt. Immer dieser furchtbare Zwiebellook mit gefühlt unzähligen Schichten von Klamotten, die man erst mal anziehen musste, um das Haus verlassen zu können und dann spätestens im Bus oder in der Bahn bereute, weil es dort so überheizt war, dass man wenn man irgendwo ankam eigentlich wieder hätte duschen können. Nein, das würde sie nicht vermissen. Umso erstaunlicher, dass sie in genau diesem Zwiebel-mit-Anorak-Look Pauls Aufmerksamkeit erregt hatte. Immerhin war sie an diesem Tag vor vier Wochen eine fröhliche Zwiebel gewesen. Das Leben war gerade gut zu ihr und eine fast ungekannte Vorfreude auf den Frühling hatte ihrer Stimmung Aufwind verliehen. Ihre Buchidee war gut angekommen bei den Leuten vom Verlag und sie hätte die ganze Welt umarmen können. Ein wenig von dieser Stimmung hatte sich zu einer Art Dauergrinsen in ihrem Gesicht manifestiert als sie Paul an der Ampel gegenüber gestanden hatte. Ihre überschwängliche gute Laune hatte er als Flirtversuch gedeutet und hatte zurück gegrinst. Dabei sprühten seine Augen vor Neugier. Nachdem beide bereits aneinander vorbei gegangen waren, um die Straße zu überqueren hatte er spontan auf dem Absatz Kehrt gemacht und sie nach ihrer Nummer gefragt. Einfach so. Ohne blöde Sprüche zu klopfen. Diese Natürlichkeit hatte Kathrin in diesem Moment angenehm überrascht. Die Aussicht auf ein Treffen mit einem unverkrampften, attraktiven Mann hatte ihre Laune – sofern das überhaupt möglich war – noch mal verbessert.

Das war also vor vier Wochen. Seit dem hatte Berlin ein Einsehen gehabt und zunächst zaghafte Schritte in Richtung Frühling unternommen. Aber heute war es wirklich wunderschön draußen bei bestimmt 20 Grad in der Sonne. Natürlich trug sie noch Strumpfhosen zum Kleid und hatte eine Jacke bei sich, die ihr bei einem Anflug von Frösteln gute Dienste leisten würde. Aber die Sonne wenigstens eine Weile auf der Haut ihrer Arme und Schultern spüren zu können war bereits großartig. Das Ganze noch in so anregender Gesellschaft war umso besser. Sie nahmen den Weg am Wasser entlang, den sie sich heute mit Joggern und Radfahrern teilten. Bis zum Hauptbahnhof hatten sie noch einen schönen Spaziergang vor sich.

„Was würdest Du gern tun wenn Geld keine Rolle spielen würde?“ fragte Paul sie und sah sie dabei sehr eindringlich an. „Wie meinst Du das? Was ich jetzt tun würde oder was ich im Leben insgesamt tun würde?“ fragte Kathrin zurück. „Fangen wir niedrigschwellig mit dem Jetzt an!“ meinte Paul und lächelte sie freundlich an, so dass seine Bemerkung nicht überheblich klang. Kathrin dachte laut nach:“ Mh, das ist nicht so leicht. Aber vermutlich würde ich los ziehen, einen Koffer kaufen und eine Grundausstattung für einen warmen Ort, sowie einen Haufen Bücher besorgen. Dann würde ich zum Flughafen fahren und einen Flug an einen aktuell warmen Ort wählen an dem ich zum Strand laufen kann.“ „Denk größer: Du musst nicht selber einkaufen. Du könntest das alles mit einem Anruf erledigen.“ meinte Paul. „Aber das würde ich gar nicht wollen, der Einkauf vor dem Flug gehört doch zur Vorfreude und besonders die Auswahl der Strandlektüre könnte ich niemals delegieren!“ erwiderte Kathrin. „Na gut, das lasse ich als Erklärung durchgehen. Also hast Du kein Potential zum gänzlich abgehobenen Luxusweibchen?“ Pauls Tonfall war leicht spöttisch als er das sagte. Überhaupt fiel es ihm anscheinend schwer ernst zu bleiben. Aber das störte sie gerade nicht, diesen jungenhaften Wirbelwind konnte sie gerade gut gebrauchen – auch als Gegenpol zu ihrer eigenen Ernsthaftigkeit, die ihr manchmal die Ernte verhagelte. Aber jetzt wollte sie nicht so ernst sein wie so sonst und meinte in ebenfalls nicht ganz ernstem Tonfall: „Ach, das kann man sicher alles lernen wenn es denn sein müsste mit schrecklich viel Geld zu leben. Ein richtig abstoßender Gedanke ist das nun nicht. Und: Was ich selber machen möchte und wofür ich mir dienstbare Geister wünsche wäre ja meine Wahl. Oder wer bestimmt das in deinem Szenario?“

„Na das bestimmt der dunkle, unnahbare Milliardär an Deiner Seite! Ich dachte, das sei klar. Oder hab ich mich ganz umsonst durch den Millionenerfolg Shades of Grey gequält, um die Frauen endlich besser zu verstehen?“ Er musste lachen und sie war auch nah davor: „Nein, das hast Du doch nicht ehrlich gelesen?“ „Mh, nein, aber ich habe mir den Anfang des Hörbuches angetan. Glaube nach 1,5 h konnte ich den Quatsch aber schon nicht mehr weiter hören. Ihre innere Göttin war einfach zu viel für mich.“ „Aber das Wesentliche hat mir eine Freundin zusammengefasst, die sich furchtbar über das Buch aufgeregt hat. Eben wegen des Kontrollzwang dieses Mr. Grey.“ „Da bin ich aber froh, es gibt nämlich sicher viele Bücher, die wesentlich erotischer sind und weniger Quatsch beinhalten. Ich hab mich durch die ganzen 12 h Hörbuch gequält und war danach der Meinung, die Autorin hätte nach Band 1 Schluss machen sollen. Am Ende geht die Hauptfigur doch weg von diesem durchgeknallten Milliardär und das war ja sogar schlüssig, denn sie steht nicht auf seine Vorlieben. Also das weswegen sich alle Welt so über das Buch aufgeregt hat.“ „Puh, Mist, eine Expertin – wie meine Freundin. Irgendwie kann man einige Frauen mit dem Buch ganz schön auf die Palme bringen. Aber was ist mit denen, die alle Bände verschlungen haben?“

Kathrin zögerte kurz: „Naja, denen ging es vermutlich einerseits um die Aschenputtel-Story: potentiell arme Literaturstudentin trifft auf die Welt der Superreichen. Und: Der SM Sex im Buch hat sicher viele neugierig gemacht. Auch wenn der Ansatz, dass sie das für ihn tut bzw. um ihm nah zu sein – fast egal um welchen Preis – der Grundfehler im ersten Band ist. Aber es kann schon sehr reizvoll sein wenn man sich sonst immer um alles kümmert, angeblich wurde das Buch ja von vielen amerikanischen Hausfrauen gelesen, mal in einem Bereich nicht zu bestimmen. Sondern sich führen zu lassen und sei das nur für eine oder zwei Stunden!“ Jetzt wurde Paul kurz ernst:“ Oh, also eine echte Expertin? Auch für den BDSM Teil? Das überrascht mich aber jetzt schon ein wenig. Oder hab ich das jetzt ganz falsch verstanden?“

Jetzt kam sie ins Grübeln. Sie wollte doch nur mit diesem Mann, der eher wie ein großer Lausebengel wirkte ein Eis in der Sonne essen und sich über den Frühling freuen aber nicht ihre phasenweise recht ausgeprägte devote Ader thematisieren. Dafür war es wirklich noch zu früh. Und: Paul war ihr wirklich sympathisch auch wenn er gar nichts dominantes an sich hatte. Sie hatte sich bereits auf kuscheligen Blümchensex mit ihm gefreut und nun waren sie in eine Diskussion geraten bei der sie schnell auf Glatteis landen konnte, schließlich band sie ihre zeitweisen Vorlieben im Schlafzimmer nicht jedem gleich auf die Nase.

„Erde an Kathrin, ist da jemand?“ bot Paul ihr eine neue Chance zu antworten. „Also es ist so: Ja, ich habe meine Erfahrungen in dem Bereich gemacht aber es ist nur eine Facette meines Lebens. Es ist kein Muss und ich bin insgesamt sehr facettenreich. Mehr als das kann ich Dir aktuell nicht dazu sagen. höchstens noch: Du musst keine Angst vor mir haben, Domina Qualitäten habe ich nur sehr begrenzte…“ Jetzt hatte sie ihre Selbstsicherheit wieder und strahlte Paul deutlich an.

„Facettenreich, ja? Na das kann ja lustig werden – hoffe ich wenigstens. Aber jetzt lass uns erstmal das Eis holen.“ Er zog sie die Treppe nach oben, die kurz vor dem Hauptbahnhof war. Das Gebäude mochte Kathrin nicht besonders aber das Eis dort war – wenn sie vom Preis abstrahierte – einfach großartig. Die Aussicht auf eine große Kugel Schokoladeneis entspannte sie deutlich.

Da hatte sie vor einer halben Stunde evtl. noch darüber nachgedacht wann und wie sie sich das erste Mal küssen würden und dann kommen sie plötzlich auf dieses unsägliche Buch, welches sie immer so aufbrausen lässt. Auch weil sie wusste wie wichtig Vertrauen in einer BDSM (Spiel-)Beziehung war. Aber sie war vielseitig, genau wie sie es Paul gesagt hatte. Sie brauchte es nicht (mehr) dass ihr jemand den Weg wies im Schlafzimmer. Nein, sie wollte dieses Mal die leisen Töne genießen. Wie vorhin als er sie vorsichtig in den Nacken geküsst hatte. Das hatte genügt, um ihre Vorfreude auf mehr solch sanfte, langsame Schritte in Richtung Sex mit Paul zu gehen. Denn er hätte schon blind sein müssen, um nicht zu merken, dass sie auf ihn stand. Natürlich wusste er auch, dass er attraktiv war. Wären sie in einer Stadt am Mehr gewesen hätte man Paul sicher nicht ohne sein Surfbrett angetroffen. Blond, verwuschelte Haare – aber kein Berlin-Mitte-Boy Style, das den Träger wegen diverser langer Strähnen zu Einäugigkeit verurteilte – groß war er auch, sicher gute 1,80 m, da konnte sie auch mal hohe Schuhe tragen ohne ihn groß zu überragen. Sie schätzte ihn auf Mitte dreißig, gefragt hatte sie bisher nicht. Immerhin war sie vermutlich älter als er und das mochten viele Männer nicht, sobald sie sich dieser Tatsache bewusst waren.

Innerhalb von fünf Minuten standen sie in der Huch-die-Sonne-scheint-plötzlich-Schlange am Eisladen. Doch die Kugeljongleure hinter der Theke waren schnell und so konnten sie wenig später den Bahnhof mit einer großen Waffel wieder verlassen. Er hatte ihren Tipp mit dem Schokoeis angenommen und so schleckten sie beide an einer riesigen Schokokugel.

„Boa, dass Eis sooo lecker sein kann. Das gibts echt nur im Frühling.“ bemerkte Paul „Ach, Quatsch Eis geht immer so lange man dabei nicht friert!“ entgegnete Kathrin, die sichtlich froh war, dass sie ein unverfänglicheres Thema gefunden hatten. Wo in der Stadt man das beste Eis fand, war sicher nicht anzüglich oder zu persönlich. Ihr Votum fiel auf zwei eisläden in Kreuzberg wohingegen er ihr unbedingt einen Eisladen im Prenzlauer Berg ans Herz legte. Damit war ihr nächstes Treffen gleich besiegelt, da sie den Mega-Eisladen bisher nicht kannte, er aber ihre Empfehlungen inklusive der besonderen Sorten Ube und Madagaskar Vanille bereits probiert hatte.

Sie fachsimpelten noch eine Weile über Eissorten und genossen die Sonne, bis diese am späteren Nachmittag von einer riesigen Wolke verdeckt wurde. Sie zog widerwillig ihre Jacke an aber frohr noch immer. Paul, der ihre Hand nur losgelassen hatte, damit sie in ihren Jackenärmel schlüpfen konnte, zog sie zu sich heran und legte die Arme um sie. „Jetzt frierst Du hoffentlich nicht mehr“ meinte er und küsste sie auf die Wange. Aber auch nach dem Kuss blieb er ihr ganz nah. Das fühlte sich gut an, nein soviel mehr als gut! Auch wenn sie eben noch so ausgelassen waren und sie sich alberne Geschichten erzählten, die gänzlich unsexy waren: da war sie, die sexuelle Spannung zwischen ihnen. Sie konnte sie fast greifen und hätte er sich nicht plötzlich von ihr gelöst: Kathrin hätte geschworen, eine Erektion an ihrem Bein gespürt zu haben. Paul machte eine ablenkende Bemerkung über die Wolke, die fast vorbei gezogen war. Wieder standen sie beide am Ufer der Spree, allerdings gab es keine Geländer zum Abstützen. „Es schmeichelt mir, Paul. Wenn Du weißt was ich meine?“ sagte Kathrin als er sie wieder in Richtung ihres Ausgangspunktes zog. Sein Fahrrad stand dort an einer Laterne angeschlossen also liefen sie weiter. „So still?“ Hakte sie nach. „Mh, ja. Das eben hat mir die Sprache verschlagen. Das ist mir schon ne Weile nicht mehr passiert…“ „Umso schöner ist es doch, ihr Männer habt halt das Pech, dass man euch das eher anmerkt – aber wenn es dich entspannt: Mir geht’s genau so. Also lass uns was draus machen?!“ Ihr Tonfall schwankte zwischen Feststellung und Frage. Aber trotzdem: Ein so freimütiges Geständnis irritierte Paul. Sollte er sich jetzt freuen, dass diese lustige, hübsche und sicher nicht dumme Frau ihm gerade durch die Blume gesagt hatte sie möchte Sex mit ihm? Was für eine Frage, seine Freunde würden ihn schütteln dafür dass er sich diese Frage überhaupt stellte. Klar war das etwas Gutes! Und wie. Trotzdem arbeitete er noch daran zu verdauen, dass er beim ersten Treffen seinen harten Schwanz an ihr Bein gedrückt hatte. So wenig Kontrolle über seine Erregung? Daran war sicher nur der Frühling schuld.

„Bist Du jetzt gänzlich stumm? Ich hatte eigentlich gehofft, Du freust Dich!“ Er drückte wie zur Bestätigung Ihre Hand. „So viel Direktheit kann einen schon mal erstaunen – aber: natürlich freue ich mich, dass es Dir genau so geht wie mir. Ich muss jetzt aber nicht gleich ran oder?“ Dieses Mal fand seine Stimme zu seinem flapsigen Tonfall zurück, den sie den Spaziergang über als so wunderbar verspielt empfunden hatte. „Nein, Du hast eine Anstandsfrist von wenigstens drei Dates – aber wenn ich dann über dich her falle, sieh es mir bitte nach. Auch eine Frau ist nur ein Mensch mit sehr realen Bedürfnissen….“ Auch wenn sie hier im Grunde den ersten Sex verhandelten, so fanden sie trotzdem zurück zur Leichtigkeit des Beginns ihres Treffens. Beide kamen kaum raus aus dem sich gegenseitig an grinsen und sahen sich dabei immer wieder ziemlich tief in die Augen. Beide hatten blaue Augen, aber seine waren so unverschämt swimmingpool-blau, dass sie mit ihrem graublau da nicht mithalten konnte, wäre das ein Wettbewerb gewesen. Aber sie sah mehr als nur seine Augenfarbe. Sie sah, dass sie sich vielleicht doch in Acht nehmen musste. Wenn sie sich auf Paul einließ könnte sie sich an seiner locker, leichten Art auch die Finger verbrennen. Denn, da war es wieder: Sie sah das Leben keineswegs als Spiel und machte schließlich Pläne für die Zukunft. Manchmal wäre sie lieber ein Mann, dachte Kathrin. Nicht weil Männer so toll waren – nein, einzig und allein wegen der dummen Biologie. Diese Grenze, die die Natur ihr steckte auch wenn sie sich noch jung fühlte. Die Zeit lief ihr davon.

Aber sie wollte diesen wunderbaren Mann nicht gleich wieder weg scheuchen. Nein. Sie würde es einfach mal für einige Wochen genießen. Vielleicht konnte sie sich etwas von seiner ungeahnten Leichtigkeit abgucken? Und: Sie fand ihn ehrlich süß. So: Komm mit zu mir ich will dich vernaschen süß. Es war ein Wenig wie mit Anfang zwanzig als nichts eine Rolle spielte außer der Moment. Wobei? Wirklich so gewesen war sie nie. Wie gern wäre sie mehr wie Paul.

Als sie kurz vor Sonnenuntergang sein Fahrrad erreichten nahm er sie nochmals in den Arm. Doch dieses Mal bekam sie eine Kuss auf die Lippen. Vorsichtig näherte er sich ihr und presste seinen Mund auf ihren. Sie öffnete die Lippen leicht für ihn und gewährte seiner neugierigen Zunge Einlass. Vielleicht eine Minute spielten ihre Zungen sanft miteinander, dann löste er sich von ihr. „Ein angemessener Vorgeschmack?“ fragte Paul und lächelte. „Genieß es einfach“, dachte sie und sagte:“Ja, das war sehr schön.“ Er strahlte als er sich von ihr mit den Worten verabschiedete: „Wir sehen uns übermorgen zum nächsten Eistest. Ich freue mich auf Dich.“ Dann schwang er sich aufs Rad und war weg.

Da stand sie nun wieder allein. „Das war sehr schön?“ Nein, das traf es nicht. Das war der Hammer gewesen. Er war nett, lustig, attraktiv und konnte auch noch küssen? War denn heute schon Weihnachten? Noch immer hatte sie das angenehm flaue Gefühl in der Magengegend, welches Pauls Kuss bei ihr ausgelöst hatte. Förmlich die Schuhe ausgezogen hatte er ihr mit diesem Kuss. Weiche Lippen, seine Körperwärme und die sich vorsichtig vortastende Zunge. Das war perfekt. Für sie. Ein klein wenig peinlich war es ihr zwar, dass sie so unverblümt zugegeben hatte Lust auf ihn zu haben aber: seine Erektion war ihm ehrlich etwas peinlich gewesen und da fand sie es nur fair zu erwähnen, dass sie im selben Boot saßen…

Das nächste Eis würde sie von seinen Lippen küssen. Egal ob fruchtig süße Mango oder herbes Chili-Schoko-Eis. Von seine Lippen würde jede Sorte einfach köstlich schmecken.

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